In Bishkek, Kirgistan ziehen unsere nächsten Mitreisenden, Solveig, Thomas und der 11-jährige Janne in den Sprinter ein. Die sympathische Familie aus dem Berner Oberland hat für vier Wochen ihren Hotelbetrieb auf der Saanenmöser (www.lepetitrelais.ch) mit dem Leben im Camper vertauscht.

Nach zwei Nächten in Bishkek zur Akklimatisation (Jetlag, Kulturschock) reisen wir gemeinsam zum See Issy-Köl. Trotz des kalten Wassers wagen die Hartgesottenen ein Bad im See. Ich bekomme schon Hühnerhaut, wenn ich nur daran denke.

Der Viehmarkt in Karakol ist ein absolutes Highlight. Es ist neben Qashgar (China) der zweitgrösste Viehmarkt in Zentralasien. Brigitte und ich sind schon zum zweiten Mal hier und es ist immer noch ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Wir müssen langsam gegen Süden reisen, weil hier im nördlichen Teil von Kirgistan der Schnee bereits bis tief gefallen ist. Mit dem Schnee und Nebel kommen wir auf den zwei Passfahrten über 3000 m.ü.M. dann auch direkt in Kontakt.

An dieser Stelle muss doch einmal gesagt werden, wie in Kirgistan bei winterlichen Verhältnissen gefahren wird. Abblend- oder Nebellicht wird tagsüber eigentlich nie eingeschaltet. Überholen vor Kurven und Kuppen ist eher die Regel als die Ausnahme. Bei dichtem Nebel wird genau gleich überholt, nur wird zusätzlich die Warnblinkanlage eingeschaltet. Wir müssen also ganz vorsichtig fahren und immer mit entgegenkommenden Fahrzeugen auf unserer Fahrspur rechnen.

Nach diesen abenteuerlichen Passfahrten geht’s wieder ins Tiefland, in die Gegend von Osh und ins Ferganatal in Usbekistan. Dem entsprechend steigen auch die Temperaturen wieder. Es wird angenehm warm aber nicht zu heiss.

Das Ferganatal ist eine ausserordentlich fruchtbare Gegend. Aus diesem Grund wohnen hier viele Menschen, es hat viel Verkehr und quasi jeder Quadratmeter wird bebaut. Für uns wird es schwierig Übernachtungsplätze zu finden. Wir entschliessen uns direkt bei Bauern für einen Stellplatz zu fragen und werden nie enttäuscht. Die Gastfreundschaft, die wir von diesen in einfachen Verhältnissen lebenden Menschen erfahren dürfen, ist wirklich sehr rührend.

Mit Solveig, Thomas und Janne besuchen wir nun noch die historischen Seidenstrassen-Städte Buchara und Samarkand.